1936

03. Januar

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Erlass des Reichsinnenministers Frick, durch den die „Zigeuner“ sowie die Farbigen („Rheinlandbastarde“) in das „Blutschutzgesetz“ einbezogen werden.

10. Februar

DR


Das „Dritte Preußisches Gesetz über die Geheime Staatspolizei“ schreibt die organisatorische Selbständigkeit der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) fest und verfestigt die alleinige Zuständigkeit der Gestapo für politische Delikte sowie für die Beobachtung und Verfolgung von „Staatsfeinden“ (u.a. mittels „Schutzhaft“).

07. März

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Die Deutsche Wehrmacht besetzt vertragswidrig das durch den Versailler Vertrag entmilitarisierte Rheinland – ohne Konsequenzen durch die ausländischen Staaten.

TR


Erste Truppenteile des Infanterieregiments 38 erreichen den Trierer Hauptbahnhof und werden von einer jubelnden Menschenmenge begrüßt.
Massenverhaftung potentieller politischer Gegner
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29. März

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Reichstags„wahl“: Zustimmung zu Hitlers Politik mit 99 % Ja-Stimmen.

24. April

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Die „Ordensburg Vogelsang“ zur Ausbildung von NS-Kadern wird eingeweiht.

26.Mai

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Erneute Propagandakampagne gegen katholische Priester und Klöster.

Ko


Beginn des ersten (von insgesamt ca. 250) Sittlichkeitsprozessen gegen katholische Ordensbrüder und Priester wegen Homosexualität vor dem Landgericht Koblenz..

DR


Zur gleichen Zeit werden frühere politische Gegner wegen angeblicher Unkorrektheiten in der Amtsführung kriminalisiert, eingeschüchtert und mundtot gemacht.

06. Juni

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Runderlass des Reichs- und Preußischen Ministers des Innern zur „Bekämpfung der Zigeunerplage“.

17./18. Juli

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Beginn des Bürgerkrieges in Spanien. Deutschland und Italien intervenieren zugunsten der Falangisten. Aufstellung der deutschen „Legion Condor“ (ca. 6.000 Mann), mit der die Wehrmacht Kriegsmaterial erprobt. Ab Oktober kämpfen für die Republik ca. 5.000 deutsche Emigranten in den Internationalen Brigaden.

Ww


Einer der Spanienkämpfer in den Internationalen Brigaden ist der aus Höhr(-Grenzhausen) stammende Kommunist Hermann Geisen.

Ko


In Spanien kämpft auch der Kommunist Ernst Buschmann.

01. August

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Hitler eröffnet die Olympischen Sommerspiele in Berlin.

28.August

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Massenverhaftungen von Zeugen Jehovas; es folgen Prozesse vor den Sondergerichten.

Ko


Opfer dieser Verhaftungswelle werden auch die Eheleute Fritz und Liesbeth Michaelis aus Neuwied, denen man vor dem in Koblenz tagenden Sondergericht Köln den Prozess macht.

26. November

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Verleihung des Friedensnobelpreises an Carl von Ossietzky (seit 1933 im KZ).
Verbot Hitlers zur Annahme von Nobelpreisen durch „Reichsbürger“.

Dezember 1936

Tr


Der Prozess gegen 36 Trierer Kommunistinnen und Kommunisten wegen Hochverrats endet mit zum Teil langjährigen Haftstrafen.

01. Dezember

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Die Hitlerjugend (HJ) wird zur Staatsjugend erklärt. Sie dient der Erziehung gegen Eltern und Kirche zur vormilitärischen Ausbildung und zur Freizeitgestaltung.

12. Dezember

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Die Zeugen Jehovas verbreiten eine auf ihrem Kongress in Luzern verabschiedete Erklärung gegen die Gräueltaten der Nazis in einer Auflage von 200.000 Exemplaren im ganzen Reichsgebiet. Weitere Verschärfung der Verfolgung der Zeugen Jehovas.