15. Januar
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DR
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Saarabstimmung aufgrund des Versailler Vertrages. Mehr als 90 % der Saarländer stimmen für die Rückgliederung an das Deutsche Reich. Ca. 5.000 ins Saargebiet geflohene NS-Gegner fliehen weiter, die meisten nach Frankreich.
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Ko
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Einer dieser Emigranten ist der Kommunist und Gewerkschafter Hugo Salzmannaus Bad Kreuznach.
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30. Januar
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DR
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Das „Reichsstatthaltergesetz“ beseitigt die Länderhoheit endgültig, die „Deutsche Gemeindeordnung“ schränkt die kommunale Selbstverwaltung stark ein.
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4./5. März
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DR
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Die Synode der Bekennenden Kirche beschließt die Kanzelverkündung gegen NS-Rassenideologie und „Neuheidentum“, 700 Pfarrer werden verhaftet.
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16. März
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DR
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Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht und Aufhebung der militärischen Bestimmungen des Versailler Vertrages durch Hitler (Bruch des Versailler Vertrages). Aufbau der Wehrmacht, Ziel: 12 Armeekorps mit 36 Divisionen.
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24. April
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DR
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Die NS-Reichspressekammer erlässt drei Anordnungen zur Ausschaltung der bürgerlichen Zeitungsverlage („Schließung von Zeitungsverlagen zwecks Beseitigung ungesunder Wettbewerbsverhältnisse“, „Beseitigung der Skandalpresse“, Wahrung der Unabhängigkeit des Zeitungsverlagswesens“). Weitere „Gleichschaltung“ der Presse.
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25. April
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DR
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Anordnung der Reichsschrifttumskammer über „schädliches und unerwünschtes Schrifttum“: Ermächtigung zum Erlass von Buchverboten.
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21. Mai
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DR
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Die Reichsregierung beschließt ein neues Wehrgesetz, wonach der deutsche Soldat „rückhaltlos für den Führer und das nationalsozialistische Reich einzutreten“ hat, und das geheime „Reichsverteidigungsgesetz“, das die Wirtschaft zur Rüstungsproduktion verpflichtet.
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Mai - August
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DR
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Verstärkte Boykottpropaganda gegen Juden. Pogromartige Hetzkampagnen („Stürmerkästen“) führen zu gewaltsamen Ausschreitungen in zahlreichen Städten. Zeitweiliges Verbot jüdischer Zeitungen.
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26. Juni
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DR
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Einführung der Arbeitsdienstpflicht im staatlichen Reichsarbeitsdienst (RAD), vorläufig nur für Männer.
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Juli
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Tr
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Katholische Jugendfunktionäre wie der Diözesanseelsorger Johannes Müller, der Diözesanwart Hans Renner und der Diözesanleiter der Katholischen Jungmännervereinigung, Martin Krisam, werden in Trier verhaftet.
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25. Juli – 20. August
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DR
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Auflösung aller noch bestehenden Freimaurerlogen in Deutschland.
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17. August
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DR
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Auflösung aller noch bestehenden Freimaurerlogen in Deutschland.
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19. August
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DR
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Katholischer Hirtenbrief prangert staatliche Hetze gegen Kirche und Christentum an.
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21. August
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Ww
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Das israelitische Waisenhaus in Diez/Lahn wird zwangsweise geräumt. 49 jüdische Waisenkinder werden nach Frankfurt/Main gebracht, dort verliert sich ihre Spur.
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September
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Ko
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Bericht der Gestapo zur Schönstatt-Bewegung.
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15. September
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DR
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Erlass der drei „Nürnberger Gesetze“. Wichtig sind zwei von ihnen: Das „Reichsbürgergesetz“ unterscheidet zwischen „deutschblütigen“ Reichsbürgern und rechtlich nicht vollwertigen Staatsbürgern (vor allem Juden); das „Blutschutzgesetz“ verbietet Eheschließungen mit Juden.
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Ko
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Das „Blutschutzgesetz“ greift unmittelbar in die Lebensführung jüdischer Menschen und ihrer Lebenspartner ein, wie beispielsweise in die der in Boppard/Rhein geborenen „Halbjüdin“ Maria Terwiel. Dieses Gesetz ist außerdem die „legale“ Grundlage für die Bestrafung wegen „Rassenschande“. Eines dieser Opfer ist der Koblenzer Jude Max Kaufmann.
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14. November
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DR
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In Ausführung des „Reichsbürgergesetzes“ ergeht die 1. Verordnung hierzu (insgesamt gibt es später 13 Verordnungen). Mit ihr werden die letzten jüdischen Beamten aus dem Staatsdienst und allen sonstigen öffentlichen Ämtern entfernt.
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Ko
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Einer dieser zum 31. Dezember 1935 Entlassenen ist der Erste Staatsanwalt in Koblenz Dr.Georg Krämer.
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